Elterliche Präsenz und neue Autorität, Methode des Elterncoachings

In problembehafteten Familiensystemen erleben wir Eltern oft verunsichert angesichts der mitunter herausfordernden Verhaltensweisen ihrer Kinder. Sie reagieren entweder mit übertriebener Härte, bis hin zur Gewalt, und fühlen sich hinterher schuldig, was zu kompensatorischen Gegenreaktionen führt, bis hin zur vollen Unterwerfung unter den Willen des Kindes. Oder sie resignieren, geben alle Erziehungsbemühungen auf und ziehen sich emotional zurück. Die Kinder erleben ihre Eltern hilflos und ohnmächtig, weder emotional noch sozial oder physisch präsent, und verlieren jeglichen Respekt, nicht nur vor den Eltern, sondern vor Erwachsenen generell, was nicht selten in einer Störung des Sozialverhaltens, dissozialem oder delinquentem Verhalten mündet.

Elterncoaching hat zum Ziel, die Autorität der Eltern gegenüber dem Kind zu stärken. Dabei wird Autorität nicht als Form der Machtausübung über das Kind verstanden, sondern als eine vom Kind anerkannte Instanz, der es vertrauen kann und an deren Werten es sein Verhalten ausrichtet. Dies erfolgt auf dem Weg, die elterliche Präsenz wiederherzustellen und zu festigen. Das Elterncoaching bietet Methoden, die Eltern hierin zu unterstützen.

Inhalte der Fortbildung:

Die Teilnehmenden kennen
  • das Konzept von Elterlicher Präsenz und Neuer Autorität
  • Ursachen für den Verlust elterlicher Präsenz und die Folgen
  • Eskalationsprozesse und die Entstehung von Gewalt
  • das Konzept des Gewaltfreien Widerstands und wie man Eltern damit unterstützen kann
  • die wichtigsten Methoden des Elterncoachings
  • wie man die Beziehung zu den Eltern gestaltet und sie in Kontakt mit ihren Ressourcen bringt
  • den Einsatz von Methoden des Elterncoachings in anderen Kontexten, wie Jugendhilfe, Kindergarten und Schule
  • Inter-System-Probleme und Möglichkeiten der Zusammenarbeit
Die Teilnehmenden können
  • problematische Beziehungen zwischen Kindern und Bezugspersonen unter der Perspektive elterlicher Präsenz verstehen und analysieren
  • und daraus Interventionen ableiten, planen und durchführen

Zielgruppe:

Die Fortbildung richtet sich an pädagogische Fachkräfte in der stationären, teilstationären und ambulanten Jugendhilfe sowie an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anderer Einrichtungen, wie Schulen und Kindergärten, in denen Kinder und Jugendliche mit auffälligem Verhalten betreut werden.

Organisatorischer Rahmen:

Mehrtägige Veranstaltung

Inhouse-Fortbildung

Kosten:

Die Kosten für die Fortbildung richten sich nach Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Für weitere Auskünfte treten Sie bitte mit uns in Kontakt.